Es fällt vor allem Kleinunternehmen, aber auch mittelständigen Unternehmen immer schwerer von der Bank einen akzeptablen Kredit zu bekommen. Wer auf das Geld der Bank angewiesen ist, ums ich zu verwirklichen, muss meist enttäuscht feststellen, dass dies mit gigantischen Hürden verbunden ist.
Ebenso schwer fällt es Menschen, die eine Idee realisieren möchten, die keinen finanziellen Nutzen für die Mehrheit bringt, sondern eine sozialen Mehrwert bringt. Wer nicht nachweisen kann, dass sich im Laufe der Jahre finanziellen Vorteile ergeben, kann meist auf einem Darlehen oder Kredit der Banken verzichten. Dies ist besonders oft der Fall, wenn es um Weiterbildungsmaßnahmen, soziale Gerechtigkeit oder kulturelle Unterschiede geht.
Dieser Meinung ist auch Gemeinwohlprojekte. Daher wird das Finanzierungsprojekt nun nicht mehr in die Hände von Bänkern und Gesellschaftern gelegt, sondern in die der Crowd. So sollen auch ausgefallene Ideen endlich eine unterstützende Hand bekommen, die eine Grundlage zur Existenzgründung bietet.
Viele Menschen entscheiden, ob ein Projekt finanzierungswürdig ist, ob es realistisch aufgestellt ist und ob versucht werden sollte, diese Idee in die Tat umzusetzen. So kommen nicht nur wirtschaftliche Faktoren zur Entscheidung hinzu, wie beispielsweise die Rentabilität oder der geplante Gewinn, sondern auch der Nutzen für die Allgemeinheit.
Ein Überblick – Fakten über Gemeinwohlprojekte
Fokus der Investments: Nutzen für das Allgemeinwohl
Länderfokus: keine Angabe
Gründungsjahr: Ende 2014
Standort der Plattform: Wien
Website: https://www.gemeinwohlprojekte.at
Gründer der Plattform: BfG Eigentümer/-Innen und Verwaltungsgenossenschaft eG
Geschäftsführer der Plattform: keine Angaben
Mindest Investment: 0,01 €
Maximales Investment: keine Angabe
(Mindest)-Laufzeit: keine Angaben
Rechtsform der Beteiligung: keine Angaben
Verlustbegrenzung: keine Angaben
Wie viel kann verdient/gewonnen werden: Projektabhängig
Laufzeit Fundingphase: Variabel (Projektabhängig)
Gemeinwohlprojekte orientiert sich nicht an finanzielle, profitablen Ideen, sondern an der Förderung und Finanzierung von Projekten, die der Allgemeinheit zu Gute kommen. Schwerpunkte werden hierbei auf ethische, ökologische und soziale Ungleichheiten gelegt, die durch diese Projekte minimiert werden sollen. Zudem wird die Philosophie des Wandels angestrebt. Investoren, Banken und somit das gesamte Finanzwesen soll hinweg gelenkt werden, von einer profitorientierten Seite, hin zu einer Orientierung, die dem Gemeinwohl zu Gute kommt.
Welche Projekte werden vorgestellt?
Generell wird bei Gemeinwohlprojekte zahlreichen Projekten ein Nährboden gegeben. Ein großer Sektor, der vertreten wird, ist die ökologische Landwirtschaft und die Ernährung, die versucht den Menschen deutlich leichter Zugang zu biologisch angebauten Früchten und Gemüsen zu gewähren. Zudem soll die Mobilität ausgebaut werden, erneuerbare Energien gefördert und Ressourceneffizienz in den Köpfen der Menschen gesteigert werden.
Sehr schön sind auch die zahlreichen Projekte, die sich im Gesundheitssektor ansiedeln und soziales Engagement fördern. Bei Bildung und Kultur, sowie Wohnprojekte und nachhaltigem Bauen sind ebenso viele Projekte angesiedelt, wie im Bereich der sozial, ökologisch angesiedelten Unternehmen.
Es müssen nicht immer vollkommen neue Projekte und Ideen aus dem Boden gestampft werden. Oftmals werden Projekte, die bereits fertiggestellt sind, erneut aufgegriffen, um ihre Qualität oder Effizienz zu verbessern. Auch hier steht die Crowd meist mit Begeisterung hinter den einzelnen Projekten.
Doch was bedeutet das im Detail?
So versuchen begeisterte Menschen beispielsweise Solarenergie zu fördern. Hierzu wird die Crowd gebeten Spenden zu tätigen, die in den Ausbau von großen Photovoltaikanlagen gehen sollen. Hierbei steht kein Gewinn für eine einzelne Person im Raum, sondern ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Der gewonnene Strom soll der umliegenden Bevölkerung zu Gute kommen, die Umwelt schonen und so für eine gesunde Zukunft beitragen. Diesem Modell folgen alle Projekte auf Gemeinwohlprojekte.at. Anstelle des Gewinns für einen Einzelnen oder ein Unternehmen, soll der Gewinn einer ganzen Gruppe von Menschen liegen.
Wer kann investieren? So funktioniert das Investieren über Gemeinwohlprojekte
Investieren kann jeder, der sich von den Ideen, die auf Gemeinwohlprojekte.at präsentiert werden, begeistern lässt. Ob Privatpersonen, die das 18te Lebensjahr vollendet haben, Verein oder kleine bis mittelständige Unternehmen können den Ideen Aufmerksamkeit schenken und durch eine Spende zu der Ausführung beitragen. Bei juristischen Personen, die durch eine natürliche Person vertreten werden, gilt ebenso die Voraussetzung des abgeschlossenen 18ten Lebensjahres.
Hierzu stehen verschiedene Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung, die im Folgenden erklärt werden sollten.
Was eine Crowdfunding-Plattform auszeichnet ist das Spendenmodell, welches es natürlich bei Gemeinwohlprojekte ebenso gibt. Die interessierten Spender und Spenderinnen können eine beliebige Geldsumme an das gewünschte Projekt spenden. Dies kann per Banküberweisung durchgeführt werden. Für die Geldsummen gibt es eine Untergrenze von (sinnvollerweise) einem Cent. Eine Obergrenze ist meist nicht vorgesehen, wird aber durch die maximal benötigte Geldsumme des jeweiligen Projektes begrenzt. Ist die erforderliche Geldsumme für das Projekt gesammelt oder die zuvor festgelegte Laufzeit überschritten, wird die Spendenfunktion unterbunden.
Eine Gegenleistung ist nicht zu erwarten. Kann aber bei Abschluss des Projektes mit einem Dankeschön vom Spendenaufrufer entlohnt werden (dies ist allerdings selten).
Ein weiteres Modell zur Finanzierung der Projekte ist das „Reward based Crowdfunding“. Hierbei handelt es sich um ein Modell, bei dem für das Spenden eine Gegenleistung erfordert wird. Nachdem die Spende durchgeführt wurde, erhalten die Investoren eine Gegenleistung, die sich in Form eines Produktes, einer Dienstleistung oder in einfachen Finanzen ausdrücken kann. Die Gegenleistungen werden vor Beginn des Projektes deutlich abgeklärt und dargestellt. So kann sich jeder Investor vorab entscheiden, ob er diesem Modell folgen möchte.
Das Darlehensmodell ist ein Konzept, welches viele Crowdfunding-Plattformen bereits vertreten. Bald soll es sich auch bei Gemeinwohlprojekte.at durchsetzten. Der / Die Geldgeber/in spendet bei diesem Modell kein Geld, sondern verleiht es lediglich zur Realisierung des genannten Projektes. Die Crowdfunding Plattform übernimmt die Verantwortung der Verwaltung und gezielten Investition in das zuvor vorgestellte Projekt. Als Gegenleistung müssen vom Projektbetreiber Zinsen an den Geldgeber gezahlt werden, die ebenso über die Plattform abgerechnet werden.
Die Besonderheit an diesem Darlehen ist, anders als bei Banken, dass das Unternehmen die Zinsen sowie das Darlehen nur dann zum vereinbarten Zeitpunkt zurückzahlen muss, wenn damit keine Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens einhergeht. So werden vor allem Kleinunternehmen Sicherheitsnetz gesponnen, die vor einem totalen finanziellen Ruin bewahren sollen.
Dies geht natürlich mit einem Risiko für jeden Investoren einher, der sein Geld im schlimmsten Fall verlieren kann. Jedoch steht in diesem Fall der Gedanke des Gemeinwohls im Vordergrund.
Für welche Möglichkeit der Investition man sich auch entscheidet, so ist eine Anmeldung erforderlich. Hierzu müssen vollständige, korrekte Angaben zu Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse getätigt werden. Nach Bestätigung der E-Mail-Adresse werden weitere Angaben benötigt, um Spenden zu tätigen.
Um ein Projekt zu unterstützen müssen natürlich alle Bankdaten angegeben werden. Die IBAN und der BIC des Kontos, über welches man die Spende oder Investition tätigen möchte, sowie weitere persönliche Daten zum Investoren, wie das Geburtsdatum und der Wohnort, werden benötigt.
Zu jedem Zeitpunkt kann sich der Investor sicher sein, dass die angegebenen Daten höchst vertraulich behandelt werden. Innerhalb kürzester Zeit kann bei Bedarf mit den Inhabern der Seite in Kontakt getreten werden, um Details zur Vertraulichkeit, Fragen und Sorgen erneut zu klären oder zu besprechen.
Die Besonderheiten des Portals
Gemeinwohlprojekte bietet zahlreiche Besonderheiten, die perfekt mit dem Grundkonzept der Crowdfunding Plattform einhergehen. Im Mittelpunkt steht immer das Gemeinwohl. Dies lässt sich auch bei der Realisierung des Darlehen-Modells feststellen. Generell wird bei diesem Modell ein Zinssatz erhoben, der neben dem Darlehen zu gewünschtem Zeitpunkt zurückgezahlt werden muss. Gemeinwohlprojekte hingegen spricht sich gegen die Verzinsung aus, da dies dem Konzept entgegenspräche. Dies biete nicht nur Vorteil für die Projektgründer, sondern auch für die Allgemeinheit. So trauen sich viel mehr Menschen ihre Idee zu verwirklichen, da das Risiko minimiert wird.
Um sicherzustellen, dass alle Projekte, die auf der Plattform auftreten. Dem Gemeinwohl zu Gute kommen, werden diese zuvor geprüft. Nach der vollzogenen Prüfung verleiht Gemeinwohlprojekte.at ein Siegel, was die Investoren aufzeigt, dass es sich tatsächlich um ein Projekt zur Unterstützung der Allgemeinheit handelt.
Zudem werden alle Projekte nach dem „Alles oder Nichts“ Prinzip behandelt. In einem festgelegten Finanzierungszeitraum muss das Projekt, die zuvor festgelegte Geldsumme an eingenommen haben. Ist dies nicht der Fall, kommt keine Finanzierung des Projektes zu Stande. Doch das Geld geht nicht automatisch an die Unterstützer/innen zurück. Zunächst bekommen die Unterstützer und Unterstützerinnen eine Benachrichtigung, dass das Projekt nicht zustande kommen wird. Nun könne sie frei entscheiden, was mit ihrem gespendeten Anteil geschehen soll. So bekommt jeder Spender erneut die Möglichkeit das Geld für einen guten, gemeinnützigen Zweck zu spenden.
Ein abschließendes Statement
Atemberaubend ist der tief verankerte Wille, dem Gemeinwohl einen Gefallen zu tun, kleine und mittelständige Unternehmen zu fördern und höchste Transparenz zu wahren. Die Projekte zeigen auf, dass es nicht nur um eine Investition in gewinnbringende Geschäfte geht, sondern der Mensch im Vordergrund steht.
Wer ebenso über einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn sowie den Wunsch nach mehr Finanzierung in Sozialwohl versprüht, der ist bei Gemeinwohlprojekte genau richtig gelandet.